Korea – eine Halbinsel, deren natürliche Umgebung mehr von Bergen als von Flachland dominiert wird, mit vier Jahreszeiten, die sich klar unterscheiden. Unter diesen Bedingungen haben die Koreaner eine außergewöhnliche und eigenständige Kultur in Bezug auf Kleidung, Essen und Wohnen hervorgebracht. Um den kalten Wintern zu trotzen und den heißen Sommern zu entgehen, entwickelten die Koreaner einen originären Kleidungsstil unter Verwendung verschiedenster Materialien, und mit dem Denkansatz „Gesundheit beginnt beim Essen“ bereiteten sie ihre Speisen zu.

Darüber hinaus entwickelten die Koreaner in Anpassung an ihre natürliche Umgebung eine einzigartige Architektur namens „Hanok". Heute trifft der originäre traditionelle korea-nische Lebensstil in der ganzen Welt auf viel Sympathie und breitet sich immer weiter aus.

Hanbok ist das traditionelle Gewand des koreanischen Volkes. Koreaner entwickelten Hanbok, indem sie in Anpassung an die vier Jahreszeiten, die sich deutlich voneinander unterscheiden, verschiedenste Materialien wie z. B. Sambe (Hanf), Mosi (Ramiegarn), Baumwolle und Seide verwendeten. Hanbok besteht aus Jeogori (boleroartiges Oberteil), Chima (Rock), Baji (Hose) und Durumagi (traditionelles mantelartiges Gewand). Er zeichnet sich durch seine anmutige Form aus.

Allgemein bevorzugten Koreaner für ihre Kleidung schlichte weiße Stoffe, da die Farbe Weiß als rein gilt. Deswegen wurden sie auch als „das Volk in Weiß“ bezeichnet, das das Volk der weißen Kleidung darstellt. Im Laufe der Jahrhunderte blieb der Hanbok in seinen Grundformen gleich, während Stil und Formen sich je nach sozialem Status sowie Modezeitalter veränderten und durch farbenfrohe Stoffe und ausgeprägte Muster aufgefrischt wurden. Besonders die traditionellen koreanischen Farben Obangsaek (Weiß, Schwarz, Blau, Rot und Gelb) wurden viel verwendet.

Heutzutage trägt man Hanbok nicht mehr im Alltag, sondern an besonderen Tagen. Meist zu Hoch - zeiten, Dol-Festen (der ersten Geburtstagsfeier) oder an traditionellen Festtagen wie Seollal (Neujahrs - tag) und Chuseok (Erntefest) wird er getragen.

Heute richtet die ganze Welt ihre Aufmerksamkeit auf die Attraktivität und Schönheit von Hanbok, da neue Kleidungsstile, die unter Anwendung der Stile und Formen von Hanbok entworfen wurden, durch Musikvideos von K-Pop-Bands wie BTS oder BLACKPINK verbreitet werden. Des Weiteren wächst mit dem K-Drama-Fieber auch das Interesse am Hanbok, da koreanische Dramen wie „Kingdom“ und „The King's Affection“ weltweit über Streaming-Plattformen zu sehen sind

Auch in Korea wurde die Attraktivität von Hanbok von der jüngeren Generation wiederentdeckt, was zu einem Trend führte, in den traditionellen Touristenattraktionen wie den alten Palästen in Seoul (z.B. Gyeongbokgung-Palast, Changdeokgung-Palast, Deoksugung-Palast), dem Hanok-Dorf in Jeonju und der Hwangnidan-Straße in Gyeongju in einem Verleih Hanbok zu mieten und somit die Reise zu genießen. Darüber hinaus gibt es auch in der Modeindustrie mehr Beispiele dafür, dass Stile und Formen von Hanbok basierend auf dem modernen Lebensstil praktisch neu entworfen und die neuen Hanbok als Alltagskleidung auf den Markt gebracht werden. Es entstanden auch Schulen, die den neuen Hanbok als Schulunifom verwenden.

Das Amt für Kulturerbeverwaltung hat im Juli 2022 das Kulturphänomen „Hanbok Saenghwal", das traditionelle Lebensgewohnheiten, die Identität sowie die Werte des koreanischen Volkes repräsentiert, in die Liste des nationalen Kulturerbes aufgenommen.