Alle koreanischen Filme auf der 75. Berlinale
Hier finden Sie eine Zusammenstellung von allen koreanischen Filmen, die auf den 75. Internationalen Filmfestspielen Berlin (13.-23.02.25) präsentiert werden. Das Koreanische Kulturzentrum wünscht allen Besuchern und Besucherinnen der Berlinale viel Spaß!
Das vollständige Programm finden Sie unter www.berlinale.de.
Foto: © Berlinale
„Spring Night (Bombam)" | 봄밤
Kategorie: Forum
Auf einer Hochzeitsfeier lernen sich Yeong-gyeong und Su-hwan kennen. Nach dem Fest trägt Su-hwan die betrunkene Yeong-gyeong auf dem Rücken nach Hause. Daraus wird ein tägliches Ritual. Zwei vom Leben Gebeutelte – ihr Geist vom Alkohol angegriffen, sein Körper von der Arthritis ausgelaugt – finden Halt und Trost in ihrem Miteinander. Die zarte platonische Verbindung ist eine Rettungschance, die durch ihre Rückfälle immer wieder schweren Belastungsproben ausgesetzt wird. Regisseurin Kang Mi-ja verarbeitet in ihrem zweiten Spielfilm Bombam den gleichnamigen Roman von Kwon Yeo-sun zu einem kargen Porträt der zum Scheitern verurteilten Liebesgeschichte zweier verlorener Seelen, die ein schmerzvolles Leben aus der Bahn geworfen hat. Kang erzählt schonungslos, wie Yeong-gyeong sich selbst zerstört und Su-hwan in hilfloser Sehnsucht versinkt – eine verblüffende Umkehrung der traditionellen Geschlechterdynamik. Kang gelingt ein lyrisch durchgestalteter, rauer Film mit Anklängen an Melodrama und Märchen, der nicht lockerlässt und dennoch eine große Zärtlichkeit ausstrahlt – eine Geschichte mit Nächten voll zaghafter Sehnsucht und Tagen, an denen ein Neuanfang möglich scheint.
von Kang Mi-ja (Regie, Buch), Lee Ji-sang (Buch)
mit Han Ye-ri, Kim Seol-jin
Termine:
Datum | Ort |
14.02., 21:30 | Arsenal 1 |
15.02., 20:00 | Cubix 8 |
20.02., 21:00 | Delphi Filmpalast |
22.02., 15:30 | Kino Betonhalle@Silent Green |
Foto: © Berlinale
„Chang Gyeong" | 창경
Kategorie: Forum Expanded Ausstellung
„Sie erzählte von Ereignissen, die sie mit eigenen Augen gesehen hatte, und von Ereignissen, die sie nie mit eigenen Augen gesehen hatte.“ Haruki Murakami
Als Kind war der Zoo ein fantastischer Ort für mich. Changgyeonggung (damals Changgyeongwon genannt) in Seoul war besonders merkwürdig – ein Ort, an dem ein Zoo, Vergnügungsparks und alte Paläste nebeneinander existierten. Vielleicht verfestigen sich Kindheitserinnerungen eher als emotionale Spuren von Ereignissen – die Menschen, das Essen, das Wetter – denn als konkrete Momente. Diese Emotionen bewegen sich irgendwo an der Grenze zwischen Realität und Virtualität.
Später erfuhr ich, dass die Koexistenz dieser Elemente auf die tragische moderne Geschichte von Changgyeonggung zurückzuführen ist. Während der japanischen Besatzung wurde hier ein Zoo angelegt, um den Palast zu verhöhnen. Auch während der Befreiung und des Koreakrieges wurden Tiere auf dem Gelände des Palastes Opfer von Gewalt. Durch die Aufdeckung dieser tragischen Geschichte verlor Changgyeonggung seine emotionale Anziehungskraft.
Die Videoinstallation Chang Gyeong erkundet diese Verschiebung: Erinnerungen, die einst die Grenze zwischen Realität und Fantasie verwischten, sind nun wieder voneinander getrennt und lassen auf beiden Seiten keine Emotionen zurück. (Jangwook Lee)
von Jangwook Lee (Regie, Buch)
Termine:
Datum | Ort |
14.02., 19:00 | Kino Betonhalle@Silent Green |
15.02., 12:00 | Kino Betonhalle@Silent Green |
16.02., 12:00 | Kino Betonhalle@Silent Green |
17.02., 12:00 | Kino Betonhalle@Silent Green |
18.02., 12:00 | Kino Betonhalle@Silent Green |
19.02., 12:00 | Kino Betonhalle@Silent Green |
20.02., 12:00 | Kino Betonhalle@Silent Green |
21.02., 12:00 | Kino Betonhalle@Silent Green |
22.02., 12:00 | Kino Betonhalle@Silent Green |
23.02., 12:00 | Kino Betonhalle@Silent Green |
Foto: © Berlinale
„What Does that Nature Say to You (Geu jayeoni nege mworago hani)" | 그 자연이 네게 뭐라고 하니
Kategorie: Wettbewerb
Donghwa, ein Dichter in den Dreißigern, bringt seine Freundin Junhee, die er seit drei Jahren kennt, zu ihren Eltern. Als sie sieht, wie überwältigt er von der Größe des Hauses und dem Garten ist, schlägt Junhee vor, sich kurz umzusehen. Doch in der Einfahrt treffen sie auf Junhees Vater, der Donghwa einlädt, den Tag mit ihm, seiner Frau, die ebenfalls Dichterin ist, und seinen beiden erwachsenen Töchtern zu verbringen. Es ist ein trügerisch ruhiger Tag, gefilmt in bewusst geringer Auflösung, die den „Weichzeichner“ nachahmt, durch den Donghwa die Welt sieht, wenn er keine Brille trägt. Ein Teil der Familie besucht einen buddhistischen Tempel am Fluss. Der Vater bereitet einen Eintopf zu und schlachtet dazu eines der Hühner, die sie halten. Während sich die Personen immer wieder zu Paaren zusammenfinden, um Gespräche zu führen, werden alle möglichen Bindungen auf die Probe gestellt: schwesterliche, elterliche, eheliche, romantische, soziale und beruflich konkurrierende. Am Abend betrinkt sich Donghwa beim Abendessen und lässt die Maske der Höflichkeit fallen, zum Entsetzen von Junhees Eltern, die sich fragen, ob er der geeignete Mann für ihre Tochter ist, und zur Freude von Junhees jüngerer Schwester.
von Hong Sangsoo (Regie, Buch)
mit Ha Seongguk, Kwon Haehyo, Cho Yunhee, Kang Soyi, Park Miso
Termine:
Datum | Ort |
20.02., 19:00 | Berlinale Palast |
21.02., 15:30 | Uber Eats Music Hall |
21.02., 18:30 | Urania |
22.02., 12:30 | Haus der Berliner Festspiele |
23.02., 13:00 | HKW 1 - Miriam Makeba Auditorium |
Foto: © Berlinale
„The Old Woman with the Knife" (Pa-gwa) | 파과
Kategorie: Berlinale Special
Hornclaw ist eine legendäre Auftragskillerin in ihren Sechzigern, die sich darauf spezialisiert hat, den Abschaum der Welt zu beseitigen. Ihr mondänes, aber blutiges Leben nimmt eine unerwartete Wendung, als sie Bullfight begegnet, einem vielversprechenden jungen Killer, der an ihrer Seite arbeiten möchte. Ein Ereignis in der Vergangenheit überschattet die Zusammenarbeit, auch wenn Bullfight Hornclaw als den ersten Menschen, der jemals freundlich zu ihm war, in Erinnerung hat. Hornclaw erkennt den jungen Mann und seine wahren Absichten nicht, und über dieses ungeklärte Missverständnis kommt es zur Eskalation. Am Ende stehen sich beide in einem Kampf um Rache und Überleben mit gezogener Waffe gegenüber.
von Min Kyu-dong (Regie, Buch), Kim Dong-wan (Buch)
mit Hyeyoung Lee, Kim Sung-cheol, Yeon Woo-jin, Kim Moo-yul, Shin Sia
Termine:
Datum | Ort |
16.02., 21:00 | Uber Eats Music Hall |
18.02., 19:00 | Cubix 9 |
21.02., 09:45 | Urania |
22.02., 15:30 | Uber Eats Music Hall |
23.02., 22:00 | HKW 1 - Miriam Makeba Auditorium |
Foto: © Berlinale
„Night Fishing" (Paranmanjang) | 파란만장
Kategorie: Berlinale Shorts Sonderprogramm
Ein Mann bahnt sich seinen Weg durch den nebligen Wald. An einem Fluss macht er halt und legt Angelruten aus. Stunden später – längst ist es dunkel geworden an diesem stillen Plätzchen – hat er nicht viel gefangen, doch harrt er weiter aus und wartet. Dann aber beißt etwas sehr Großes an. Es ist nichts, das er zum Abendessen auftischen könnte, sondern eine geheimnisvolle junge Frau in einem weißen Totengewand. Sie weint und spricht den Mann mit einer Kinderstimme als „Vater“ an … Der Film ist die erste Zusammenarbeit der Brüder Park. Gedreht haben sie ihn mit einem iPhone 4.
von PARKing CHANce (Regie), Park Chan-wook (Buch), Park Chan-kyong (Buch)
mit Oh Kwang-rok, Lee Jung-hyun, Uhuhboo Project
Termine:
Datum | Ort |
15.02., 18:30 | Urania |
22.02., 16:45 | Cubix 9 |
23.02., 16:00 | Cubix 9 |
Foto: © Berlinale
„Photosynthesizing Dead in Warehouse"| 광합성하는 죽음
Kategorie: Forum Expanded
Hölzerne Kisten – mit gläsernen Hauben abgedeckt – stehen in einem verlassenen Haus, das schon seit längerem unbewohnt ist. Die Szenerie wirkt zugleich wie ein einsames Museum, wie die Vision einer kargen, nahen Zukunft und wie ein Wohnhaus, in dem ein Innenausbau stattfindet. Aufnahmen von in den Glaskästen verrottenden Früchten werden mit Briefen eines Forschers unterlegt, der die Kusōzu studiert – buddhistische Gemälde, auf denen neun Stadien der Zersetzung eines toten Körpers dargestellt werden und die mit dem Erlangen des Zustands der Impermanenz in Verbindung gebracht werden.
Photosynthesizing Dead in Warehouse ist so etwas wie ein Neo-Kusōzu. Der Film dokumentiert Verfall und stellt Fragen zum Tod. Die Erzählung setzt sich aus Fragmenten eines E-Mail-Austauschs und verschiedenen Auszügen aus der Untersuchung der Kusōzu zusammen und untersucht die Gründe für unseren Wunsch nach der symbolischen Erfahrung des Todes – beziehungsweise unserer Unfähigkeit dazu. Diese Arbeit ist ein Essayfilm über das Betrachten von Dingen, wie sie sind, das Erfinden von Geschichten, um ihnen Sinn zu geben, und darüber, was uns – während wir diese beiden sich gegenseitig beeinflussenden Stränge verfolgen – zurückhält und was uns befreit.
von Jeamin Cha (Regie)
mit Yuki Konno, Anthony Kim, Unji Go, Yeonhee Bae, Woo Seok Byeon
Termine:
Datum | Ort |
14.02., 16:00 | Arsenal 1 |
16.02., 12:00 | Kino Betonhalle@Silent Green |
19.02., 20:00 | Arsenal 2 |
Foto: © Berlinale
„The Sense of Violence"| 폭력의 감각
Kategorie: Forum
Fast wissenschaftlich analysiert Kim Mooyoung das Bildmaterial seines Footagefilms – Chronikbild, Architekturbild, Filmbild; Feindbild, Frauenbild, Familienbild – und legt dabei Erinnerungsspuren an jenen Bilderkampf frei, der während des Korea-Kriegs begann und unter Südkoreas Park Chung-hee in den 1960er und 70er Jahren neue Formen annahm. Der staatstragenden Ideologie des Antikommunismus wurde per Gesetz ein Fundament gebaut, über Bilder, Narrative. Die reale Gewalt ließ die Zensurbehörde in der künstlerischen Darstellung mit Gefühlen von Trauer oder moralischer Überlegenheit garnieren oder ganz verschwinden. Stringent montiert, spürt The Sense of Violence dem propagandistisch geschürten Hass und seinen Camouflagen in den Archiven nach, schreibt alternative Filmgeschichte. Eine Frauenstimme aus dem Off kommentiert und reflektiert die Muster, in denen sich die Gewalt erhalten hat – in denen sie versteckt ist. Und irgendwann wird nicht nur Erkenntnis hörbar, sondern auch der Schmerz spürbar, den die Propaganda in Köpfe und Körper von Generationen eingraviert hat. Ein reicher und fabelhaft argumentierter Film, der nach Erinnerungen sucht, die die Ideologie nicht reproduziert hat.
von Kim Mooyoung (Regie, Buch)
mit Kim Sung-Chil, Jun Mi-kyung, Yun Yong, Choi Ji-won
Termine:
Datum | Ort |
17.02., 17:45 | Kino Betonhalle@Silent Green |
19.02., 22:00 | Arsenal 1 |
22.02., 11:00 | Delphi Filmpalast |
Foto: © Berlinale
„Mickey 17" | 미키 17
Kategorie: Berlinale Special Gala
Mickey Barnes, Held wider Willen, befindet sich in einer außergewöhnlichen Situation, denn sein Arbeitgeber verlangt von ihm die ultimative Hingabe an den Job: Mickey verdient sich seinen Lebensunterhalt damit, dass er stirbt.
von Bong Joon Ho (Regie, Buch)
mit Robert Pattinson, Naomi Ackie, Steven Yeun, Toni Collette, Mark Ruffalo
Termine:
Datum | Ort |
15.02., 18:30 | Berlinale Palast |
15.02., 21:30 | Uber Eats Music Hall |
16.02., 14:30 | Uber Eats Music Hall |
17.02., 12:15 | Urania |